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Entwurmung der Katze

Infektionswege:

Oral mit larvenhaltigen Eiern
Über die Muttermilch
Oral durch Larven in Beutetieren

Das Infektionsrisiko ist je nach Lebensbedingungen der Katze ganz individuell. Wohnungskatzen haben ein anderes Risiko als Freigänger, eine Einzelkatze ein geringeres Risiko im Vergleich zu Mehrkatzenhaltung und/oder anderen tierischen Mitbewohnern

Wohnungskatzen

Auch wenn reine Wohnungskatzen ein relativ geringes Risiko haben, sich mit Würmern zu infizieren, können sich diese an Wurmeier anstecken, die über Schuhsohlen oder Taschen in die Wohnung eingetragen werden. Nach einer Untersuchung der Tierärztlichen Hochschule Hannover weisen 20% aller Wohnungskatzen Spulwürmer auf.

Spulwürmer oder mit Fachnamen Askariden sind weltweit verbreitet und die häufigsten Darmparasiten bei Katzen. Spulwürmer ernähren sich von der Darmschleimhaut, das Weibchen kann tausende von Eiern absetzen, die mit dem Kot ins Freie gelangen. Bei günstigen Bedingungen (Wärme, Feuchtigkeit) entwickeln sich die Eier zu infektionsfähigen Larven, die bei oraler Aufnahme in die Darmwand eindringen und sich im Darm in 10 Wochen zum geschlechtsreifen Wurm entwickeln. Bei Jungtieren und bei Erstinfektion durchbohren die Larven die Darmwand und gelangen über die Lymphe und Blut in Leber und Lunge und wandern wieder in den Darm ein. Bei wiederholter Infektion können die eingebohrten Larven durch den Blutstrom in die Muskulatur gelangen, wo sie in Granulomen eingeschlossen werden, und dort jahrelang überleben können.

Bei trächtigen Katzen werden durch die hormonale Aktivität die eingeschlossenen Larven wieder aktiviert. Die Hormone bewirken nicht nur eine Vergrößerung der Milchdrüsen, sondern führen auch zu einer Einwanderung der versteckten Larven in die Zitzen. Beim Säugen der Kätzchen werden die Larven mit der Milch auf die Jungtiere übertragen. Die kleinen Kätzchen sind also bereits wenige Wochen nach der Geburt Spulwurmträger und scheiden Eier aus. Stark von Würmern befallene Jungkatzen magern schnell ab. Sie fallen durch ein struppiges und glanzloses Fell auf und leiden häufig unter Durchfall.

Ein weiteres erhöhtes Infektionsrisiko besteht für Wohnungskatzen, die mit Hunden zusammen leben, Ausstellungen besuchen oder zeitweise in Tierpensionen untergebracht werden.

Wohnungskatzen sollten deshalb mindestens 1 x im Jahr entwurmt werden oder alternativ der Kot auf Wurmbefall untersucht werden.

Katzen mit Freigang

Hier ist das Infektionsrisiko wesentlich größer. Die Tiere können den infizierten Kot anderer Tiere aufnehmen oder sich über Beutetiere infizieren und müssen deshalb öfter entwurmt werden.

Bei der Entwurmung werden alle Spulwürmer und deren Entwicklungsstadien im Darm abgetötet. Des Tier hat keine Würmer mehr in sich und scheidet auch keine ansteckenden Wurmeier aus. Die Katzen können sich aber sofort neu infizieren. Es dauert jedoch mindestens 4 Wochen, bis sich aus den Eiern wieder neue Würmer entwickelt haben, die Eier legen, die nun wiederum ausgeschieden werden. Bei normalen Infektionsrisiko sind 4 Entwurmungen im Abstand von jeweils 3 Monaten ausreichend.

Katzen mit Rohfütterung

Wird die Katze mit Schlachtabfällen gefüttert oder mit rohem Fleisch und Innereien, besteht die Gefahr, dass sie sich mit verborgenen Wurmstadien ansteckt. Durch Gefrieren über 7 Tage bei –17° bis -20° werden die Wurmstadien sicher abgetötet. Wer dies nicht möchte, sollte seine Katze öfter entwurmen.

Katzenbabies

Da sich die Katzenbabies über die Muttermilch infizieren, werden sie in den ersten Lebenswochen mehrmals nach Angabe des Herstellers des Entwurmungspräparates entwurmt.

Entwurmen oder Kotuntersuchung?

Wer seine Katze nicht routinemäßig entwurmen möchte, sondern nur, wenn auch tatsächlich ein Wurmbefall vorliegt, kann eine Kotuntersuchung durchführen lassen. Diese ist aber nur sachgerecht, wenn der Kot über drei aufeinander folgende Tage gesammelt wird und als Sammelprobe untersucht wird. Die Kotuntersuchung sollte regelmäßig vorgenommen werden, nur dann ist sie eine sinnvolle Alternative zur Entwurmung.

Entwurmung vor der Impfung

Bei Spulwurmbefall kann es zu einer Veränderung des Blutbildes kommen, weiße Blutkörperchen, die der Immunabwehr dienen, treten dann vermehrt auf. Ebenso können leberspezifische Enzyme erhöht sein. Hierdurch werden die notwendigen Immunantworten auf die Impfung gestört und die Impfung in ihrer Wirksamkeit eingeschränkt.

Resistenzen

Bei normaler Katzenhaltung ist die Gefahr von Resistenzen sehr gering. Ein Sonderfall sind größere Katzenbestände wie Tierheime, große Zuchten und andere intensive Haltungsformen. Hier empfiehlt es sich, die Wirkstoffe öfter zu wechseln und Entwurmungen durch Kotuntersuchungen zu ergänzen, um sicher zu stellen, dass die Wirksamkeit des verabreichten Wurmmittels anhält.

Symptome von starkem Wurmbefall

Die Katzen haben einen Blähbauch, das Fell wird struppig, sie magern ab, Würmer sind im Kot zu erkennen und werden manchmal erbrochen.

Quellen

Birgit und Heinz Mehlhorn "Gefahren für Hund und Halter"
European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP) "Parasiten"